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Die Fesselachse...

...wird im Stand von der Seite beurteilt. Sie beschreibt eine gedachte Linie, die das Fesselbein mittig in seiner Längsachse teilt. Ihre Verlängerung sollte parallel zur Zehenwand und zur Trachtenwand verlaufen. Ist das der Fall, passt der Huf zum Fesselstand. Ein steil gefesseltes Pferd hat demzufolge einen stumpfen Huf, ein weich gefesseltes Pferd einen flachen Huf.

Die Fesselachse spiegelt auch den Verlauf bzw. die Winkelung der Schulter / der Hüfte wieder. Passt der Huf nicht zum Fesselstand, entstehen also nicht nur ungünstige Belastungsverhältnisse im Huf, sondern der ganze Bewegungsablauf wird beeinflusst. 

Der Huf muss deshalb entsprechend der Winkelung der Fessel gekürzt weden. Gegebenenfalls muss ein zu flacher Huf durch vermehrtes Kürzen der Zehe steiler gestellt werden, entsprechend wird ein zu stumpfer Huf durch stärkeres Kürzen der Trachten korrigiert.

Bei einem physiologischen Verlauf der Fesselachse spricht man von der dorsopalmaren / dorsoplantaren Balance (dorsal = zum Hand-/ Fußrücken hin gelegen; palmar = zur Handfläche hin gelegen; plantar = zur Fußsohle hin gelegen).

 

 

Abb.1: Die Fesselachse

 

Die Zehenachse...

...wird im Stand von vorn beurteilt. Diese gedachte Linie teilt das Fesselbein von vorn gesehen in seiner Längsachse und sollte auf die Mitte der Hufzehe treffen. Das bedeutet beispielsweise für ein zehenenges Pferd, dessen Fesselbein nach innen zeigt, dass auch der Huf nach innen zeigen muss. So wird die auf die Gliedmaße fallende Last optimal verteilt und die distalen Gelenke (Krongelenk und Hufgelenk) werden so gleichmäßig wie möglich belastet.

Die Zehenachse kann auch sehr gut im aufgehobenen Zustand beurteilt werden. Hierfür hebt man die Gliedmaße an, hält sie dann in der hohlen Hand am Röhrbein und lässt sie so hängen, dass das Fesselgelenk entspannt ist und der Huf herunterhängt. Man denkt sich nun eine Gerade, die längs durch das Röhrbein verläuft. Eine von Eckwand zu Eckwand gelegte Linie sollte rechtwinklig zu dieser Geraden verlaufen. Das hört sich sehr theoretisch an, aber probieren Sie es einfach mal aus!

Verläuft die Zehenachse nicht gestreckt, wird dies durch vermehrtes Kürzen der längeren Hufhälfte korrigiert. Diese dadurch erreichte gleichmäßige Belastungssituation des Hufes nennt man mediolaterale Balance (medial = außen, lateral = innen). Passt der Huf zur Gliedmaßenstellung (d.h. die Zehenachse verläuft gestreckt und der Huf ist ausbalanciert), wirkt sich das auch positiv auf die Fußung des Pferdes aus - erwünscht ist immer ein planes Auffußen.

 

 

Abb. 2: Die Zehenachse